Drei ausgewählte Bücher zum Thema Geschlecht, Identität und Diskriminierung.
Strukturelle Diskriminierung von Frauen und Mädchen existiert auch im 21. Jahrhundert weltweit weiter. In Kim Jiyoung, geboren 1982 (Kiepenheuer & Witsch, Köln 2021, 208 Seiten, € 18,50) beschreibt Cho Nam-Joo das Leben einer südkoreanischen Frau, die in einer Gesellschaft aufwächst, in der Männern mehr Wert beigemessen wird.
Cho umreißt ihr Leben in einer klaren Sprache – vom Aufwachsen als Schwester eines Bruders, der bevorzugt wird, über das Schülerinnen- und Studentinnen-Dasein bis hin zum Berufseinstieg, der jungen Frauen durch die Möglichkeit des Kinderkriegens erschwert wird.
Perspektivenwechsel: In der wahren Geschichte Kleiner Bruder (Suhrkamp Nova, Berlin 2021, 139 Seiten, € 14,40) wiederum leidet Ibrahima Balde unter seinem Geschlecht, da die Verantwortung, für seine Familie zu sorgen, schwer auf ihm lastet. Er berichtet vom Aufwachsen in ärmlichen Verhältnissen in Guinea, und von seiner Suche nach seinem kleinen Bruder.
Dieser scheint auf dem Weg nach Europa ertrunken zu sein. Schonungslos und authentisch veranschaulicht das Buch die Gefahr für Menschen auf der Flucht.
Das Buch Ana (Goldmann, München 2020, 576 Seiten, € 22,70) ist ein spannender historischer Roman. Was wäre, wenn Jesus eine Frau gehabt hätte? Im Buch von Sue Monk Kidd begegnen uns emanzipierte Frauenfiguren ebenso wie Schilderungen über das Leben in Galiläa und Ägypten zu Zeiten des Neuen Testaments. Damals war es Frauen verboten, zu lernen und zu schreiben. Doch die junge Ana ist klug und rebellisch. Sie geht ihren Weg, indem sie sich Regeln und herrschenden Rollenbildern widersetzt. Große Empfehlung!
Nadia Mürwald ist Filialleiterin der Südwind Weltmusik in 1070 Wien.
Diese Bücher und noch viele mehr erhalten Sie in beiden Filialen in Wien bzw. im Onlineshop:
suedwind-buchwelt.at
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