
Die Menschen sind vielerorts willens, die natürliche Umwelt zu schützen, doch auf Grund wirtschaftlicher, politischer oder kultureller Verzerrungen sind sie dazu nicht in der Lage. Um diesen Druck wegzunehmen, bedarf es einer guten Regierungsführung und der Organisierung der Menschen in demokratischen Prozessen. Es ist aber auch eine gelungene Form der ‚convivencia‘, des Zusammenlebens, wesentlich, das heißt die Reorganisierung kultureller Bande, um Menschen mit verschiedenen Weltbildern zu befähigen, verträglich in einer lebendigen Biosphäre zusammenzuleben.
Der Ausdruck ‚convivencia‘ reflektiert dies in dem Sinn, wie er im Spanien des 15. Jahrhunderts gebraucht wurde: als Bezeichnung für das friedliche Zusammenleben von Christen, Juden und Moslems. Er meint nicht nur, Seite an Seite zu leben, sondern sich gegenseitig zu erfahren
‚Convivencia‘ könnte als leitendes Prinzip für den kulturellen Übergang dienen, durch den wir im Zeitalter der Globalisierung gehen müssen.
Mexikanische Anthropologin und ehemal. stellvertretende Generaldirektorin der UNESCO