Erstmals hat ein internationales Gericht Kriegsverbrecher u.a. wegen der Rekrutierung von Kindersoldaten verurteilt. Die drei Angeklagten, Alex Tamba Brima, Santiago Borbor Kanu und Brima Bazzy Kamara, wurden vor dem Sondertribunal für Sierra Leone in Freetown, der Hauptstadt des westafrikanischen Küstenstaats, mit Haft von 50 bzw. 45 Jahren bestraft. Richterin Julia Sebutinde begründete die hohe Strafe damit, dass keiner von ihnen Reue gezeigt hätte.
Die Rebellenführer waren der Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Bürgerkrieg zwischen 1991 und 2001 für schuldig befunden worden, darunter auch Massenvergewaltigung und Sklaverei. Ihre Haftstrafen werden sie wegen des schlechten Zustands nationaler Gefängnisse laut Gericht in Österreich oder Schweden absitzen. Mit beiden Ländern gibt es Abkommen zur Übernahme von Verurteilten.