Die aufstrebende Wirtschaftsmacht Indien ist immer noch das Land mit den meisten arbeitenden Kindern. Nach Angaben der Regierung sind es rund 13 Millionen Kinder zwischen 5 und 14 Jahren, die in Steinbrüchen, in der Streichholz- oder Teppichindustrie, in Hinterhöfen für verschiedenste Gewerbe oder als Diener in privaten Haushalten tätig sind.
Seit mehr als 20 Jahren existieren Gesetze gegen Kinderarbeit, doch fällt es dem Staat schwer, die Verbote auch durchzusetzen. Rund 300 Millionen Menschen in Indien leben immer noch unterhalb der Armutsgrenze. Viele Familien sind für ihr Überleben auf die Arbeit ihrer Kinder angewiesen, auch wenn diese etwa nur acht bis zehn Euro im Monat für die Knochenarbeit im Steinbruch verdienen.
Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) hat 2002 den 12. Juni zum Internationalen Tag gegen Kinderarbeit ausgerufen. Weltweit sind es etwa 168 Millionen arbeitende Kinder, setzt man die Altersgrenze auf 17 Jahre hinauf, über 200 Millionen.