Kinder blicken über den Tellerrand

Von WeH · · 2003/04

Über ein gemeinsames Projekt von Caritas und ZOOM-Kindermuseum erfahren junge SchülerInnen von den Lebensumständen Gleichaltriger in anderen Weltregionen.

Das 1994 gegründete ZOOM-Kindermuseum hat im Wiener Museumsquartier ein geräumiges Zuhause gefunden, das von Kindern und Schulgruppen lebhaft genützt wird. Derzeit läuft eine Ausstellung zum Thema Papier, wo die jungen BesucherInnen alles Mögliche über das Material erfahren – und auch selbst Papier schöpfen und Papierobjekte herstellen können, einen Globus z.B. oder fliegende Papierfische. Es gibt aber auch andere Ausstellungen und Einrichtungen für kleinste ErdenbürgerInnen bis hin zu einem Multimedialabor und einem Bildstudio zur Herstellung eigener Trickfilme.
Mit dem Projekt „Kinder zoomen auf Kinder“ verlässt das Museum die ohnehin gar nicht musealen Räume des Kunstquartiers und geht an die Schulen. Im Rahmen von Schulprojekten wird, in Zusammenarbeit mit der Caritas, über die Lebenssituation von Kindern in anderen Teilen der Welt informiert. Die Kinder werden auch motiviert, mit kleinen Fundraising-Aktionen die Lebensumstände ihrer AltersgenossInnen zu verbessern.

Brasilien, Kenia, Ukraine: Aus diesen Ländern stammen die Beispiele, über die die Kinder informiert werden. Der Familie von Sebastião, einem zehnjährigen Bauernbub in einem brasilianischen Trockengebiet, wird durch den Bau eines Brunnens und dem Anlegen eines Gemüsegartens eine Überlebensgrundlage geboten. In einem Flüchtlingsheim in der Nähe der kenianischen Hauptstadt Nairobi leben über 200 Mädchen und Buben, darunter ein Geschwisterpaar aus dem Süden des Sudan, das den Bürgerkriegswirren in ihrer Heimat mit Müh und Not lebend entkommen ist. Und in Kiew in der Ukraine leben, neben vielen anderen Kindern, Zwillinge in einem Heim für Straßenkinder, wo sie betreut und ärztlich versorgt werden.
Es wird viel Einfühlungsvermögen seitens der Lehrkräfte nötig sein, um die behüteten österreichischen Kinder mit diesen tragischen Lebensgeschichten nicht zu überfordern. Großer Wert wird darauf gelegt, von der speziellen Situation ausgehend eine allgemeine Problematik aufzuzeigen, etwa im Fall von Sebastião das Thema Wasserknappheit und
-versorgung, bei den ukrainischen Straßenkindern die Frage der Kinderrechte usw. Die entwicklungspolitische Beratungsstelle Baobab unterstützt das Projekt mit der Bereitstellung didaktischen Materials.

Ein Höhepunkt dieses Projekts wird das ZOOM-Sommerfest am 13. Juni sein, das heuer zu einem „Eine-Welt-Fest“ umgestaltet wird. Klassen, die sich an dem erwähnten Projekt beteiligen, aber auch andere, die sich im Unterricht mit der Lebenssituation von Menschen in anderen Regionen der Welt befassen, sind eingeladen, sich bei dem Fest zu einem Erfahrungsaustausch zu treffen.
Wir werden das Fest noch gesondert ankündigen. Weitere Informationen zu diesem Projekt gibt es auf www.kindermuseum.at und www.kindermuseum.at.

www.kindermuseum.at www.kindermuseum.at

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