Joachim Becker, Johannes Jäger, Karen Imhof, Cornelia Staritz (Hg.)
Verlag Mandelbaum, Wien 2007, 300 Seiten, € 14,90
„Kapitalistische Entwicklung in Nord und Süd ist ungleiche Entwicklung“ (S. 7) ist dabei der markante Ausgangspunkt. Daran anschließend gehen die AutorInnen den Fragen nach der historischen Entstehung und Faktoren der Ungleichheit unter den Bedingungen kapitalistischer Vergesellschaftung nach. Diese grenzt sich durch „den Zwang zur Akkumulation von Kapital, den zentralen Stellenwert der Lohnarbeit, die zentrale monetäre Vermittlung wirtschaftlicher Prozesse, den verwertungsorientierten Umgang mit der Natur und die relative Autonomie von wirtschaftlicher und politischer Sphäre“ (ebda.) von nicht-kapitalistischen Wirtschaftsformen ab. Die anhand dieser Kriterien vorgenommene Auswahl von Beiträgen behandelt dann schwerpunktmäßig die im Untertitel benannten Themenfelder Handel, Geld, Arbeit und Staat. Als Querschnittsthemen kommen noch die Dimensionen von Raum und Zeit hinzu, die in unterschiedlicher Ausprägung für die Beiträge relevant sind.
Die AutorInnen der 13 Beiträge beziehen sich auf unterschiedliche Konzepte der Entwicklungsökonomie – manche argumentieren rein ökonomisch, während beim Gros der AutorInnen ein polit-ökonomischer Zugang vorherrscht. Besonders der einleitende Beitrag sticht dabei mit der theoretischen Aufbereitung der in Frankreich entwickelten Regulationstheorie für entwicklungs-ökonomische Fragen besonders hervor. Auch die übrigen Artikel sind verständlich geschrieben und decken insgesamt ein großes Spektrum der Entwicklungsökonomie ab. Wer nach einer guten kritischen Einführung in die Thematik der politischen Ökonomie in der Peripherie sucht, ist mit diesem Buch gut bedient.