
Bangladesch
Bangladeschs Regierung beugt sich der Realität. Mittels einer Gesetzesänderung soll das Mindestalter für Hochzeiten gesenkt werden – bei Männern von 21 auf 18, bei Frauen bzw. Mädchen von 18 auf 16. Gleichzeitig wird der Strafrahmen bei Verletzung dieser Grenzen erhöht, von höchstens zwei Monaten auf höchstens zwei Jahre Gefängnis. Die Geldstrafen, derzeit 130 US-Dollar, sollen verfünffacht werden.
Mit dem Maßnahmenpaket, das nach aller Wahrscheinlichkeit noch im Herbst vom Parlament abgesegnet wird, soll der Kampf gegen Kinderehen verstärkt werden. Diese sind in Bangladesch nach wie vor weit verbreitet – wie in insgesamt 100 Ländern weltweit. Schätzungen gehen davon aus, dass eines von drei Mädchen in Entwicklungsländern an seinem 18. Geburtstag bereits verheiratet ist und täglich über 35.000 Mädchen verheiratet werden.