PlakatkampagnenIn der Ukraine, Bulgarien und Rumänien, alles Herkunftsländer von Opfern des Menschenhandels, wurden öffentliche Plätze mit aufrüttelnden Plakaten gepflastert. Sie warnen etwa davor, dass sich die vertrauenswürdigsten und scheinbar über jeden Verdacht erhabenen Personen als Menschenhändler entpuppen können – ein alter Schulfreund, der eigene Freund, selbst ein naher Verwandter.
In Costa Rica startete die Fundación Panamior (Teil des ECPAT-Netzwerks gegen die Kinderprostitution) 2006 eine Multimedia-Aufklärungskampagne, um den Handel von Kindern und jungen Menschen in das Sexgeschäft zu verhindern. Der Slogan lautete: „Lass dich nicht reinlegen! Hinter jedem Versprechen kann sich ein leidvolles Schicksal verbergen!“ Eine Reihe von Motiven, darunter eine Mausefalle mit Geldscheinen als Köder, wurde auf Plakaten, Buswänden und auf Lesezeichen abgebildet, die neu ausgestellten Reisepässen für Kinder beigelegt wurden.
ECPAT:
www.ecpat.netFundación Panamior:
www.panamior.or.crDie Nase vorn habenMenschenhändler verstehen es ausgezeichnet, ihre Zielpersonen unter den gefährdetsten Gruppen herauszufinden und sie zur Strecke zu bringen. AktivistInnen müssen daher zu diesen gefährdeten Personen Kontakt aufbauen, bevor die Händler es tun. Bulgarien ist eines der Hauptherkunftsländer für Frauen und Mädchen, die nach Deutschland gehandelt werden. Jugendliche in Waisenhäusern sind besonders gefährdet: Die Mehrheit sind Roma und werden doppelt diskriminiert, als Waisen und wegen ihrer ethnischen Zugehörigkeit. Die bulgarische Animus Association (Teil des Netzwerks La Strada) hat mit diesen Kindern gearbeitet und ihnen Wissen und Fähigkeiten vermittelt, damit sie sich besser gegen ihre Ausbeutung wehren können.
In Nepal werden Menschen in verarmten, oft von Landflucht geprägten entlegenen Gebieten über Community Radio-Programme erreicht, die vor den Methoden warnen, die Menschenhändler einsetzen.
La Strada:
www.lastradainternational.orgHilfe bei der RückkehrDie Rückkehr in das Herkunftsland kann für ein Opfer des Sexhandels sehr schwierig sein. Nicht nur, dass die Frau wahrscheinlich aufgrund ihrer Erfahrungen traumatisiert ist; sie kann auch von ihrer Gemeinschaft zurückgewiesen und von ihren Händlern verfolgt werden. In Nigeria arbeitet das Committee for the Support of Dignity of Women (COSUDOW) in Benin City mit anderen NGOs zusammen, um Rückkehrerinnen aus Italien, Spanien, Deutschland und anderen Ländern Europas bei der Rehabilitierung und Wiedereingliederung zu unterstützen. MitarbeiterInnen im Ausland verständigen die Organisation von der Rückkehr einer betroffenen Frau. Ihre Familie wird ausfindig gemacht und auf ihre Ankunft vorbereitet. In der Regel ist Beratung nötig, damit die Familie die Rückkehrerin durch ihre Wiedereingliederung unterstützen kann. Möglicherweise muss die Familie auch vor Händlern geschützt werden, die Entschädigung für ihre „verlorenen Investitionen“ fordern.
COSUDOW:
www.humantrafficking.org/updates/474 MachtverschiebungDie thailändische Organisation Empower ist insofern ungewöhnlich, als sie sich bei allen Projekten von Sexarbeiterinnen beraten lässt und sicherstellt, dass sie als gleichberechtigte Partnerinnen teilnehmen. Umstritten ist, dass sie ab und zu auch mit Zuhältern und Bordellbesitzern zusammenarbeitet. Sie konzentriert sich auf die Rotlichtgebiete von Bangkok, Chiang Mai und Mae Sai (an der Grenze zu Burma) und arbeitet sowohl mit Mädchen und Frauen, die Opfer des Sexhandels wurden, als auch Migrantinnen, die dort freiwillig arbeiten. Sie achtet das Recht jeder Frau auf eine informierte Entscheidung über ihren Beruf. Informelle Bildungsangebote, Alphabetisierungskurse, Beratung und Gesundheitsdienste können je nach Bedarf und ungeachtet der Staatsangehörigkeit in Anspruch genommen werden.
Empower:
www.empowerfoundation.org Network of Sex Work Projects:
www.nswp.orgCopyright New Internationalist