Kurz nach ihrem 21. Geburtstag hielt die CONAIE, die Konföderation der Nationalitäten und Völker Ecuadors, ihren III. Kongress ab. Im Morgengrauen des 13. Jänner wurden nach drei Tagen die Beratungen der 1.300 Delegierten abgeschlossen. Trotz der prinzipiellen Zustimmung zur Correa-Regierung mangelte es nicht an einer grundsätzlichen Kritik an der Ausrichtung der Verfassunggebenden Versammlung (vgl. Artikel auf S. 27).
Die Regierung von Raffael Correa lasse die Vorschläge der indigenen Bewegung links liegen, beschwerte sich CONAIE-Präsident Marlon Santi. Die indigenen Führer kritisieren vor allem, dass die neue Verfassung den Einheitsstaat will und alle Bürger unterschiedslos gleich sein sollen, während Ecuador doch ein plurinationales und multikulturelles Land sei. Sie befürchten, dass das Entwicklungskonzept eines sozialistischen Staates zu Lasten der Lebensbedingungen der indigenen Bevölkerung gehen könnte.