Kwesi O., 26, aus Ghana, lebt und studiert seit vier Jahren in Österreich.
In Österreich sieht man viele alte Menschen ohne Begleitung auf der Straße gehen, beim Einkaufen oder im Park sitzen. Manche können nur mehr schwer gehen und niemand hilft ihnen. An diesen Anblick habe ich mich auch nach vier Jahren in Österreich nicht gewöhnt.
In Ghana gibt es eine Redensart: Du musst für diejenigen sorgen, die sich um dich gekümmert haben, als du noch keine Zähne hattest, wenn sie dann keine Zähne mehr haben.
Dort, wo ich herkomme, ist es undenkbar, dass man die alten Menschen so alleine lässt. Auch wenn wie überall die Familien kleiner werden – für die eigenen Eltern sollte immer Platz sein.
Ich bin noch dazu erzogen worden, Menschen, die älter sind als ich und mehr Erfahrung haben, Respekt zu zeigen. Man hört ihnen zu und ihr Wort zählt in einer Diskussion meist mehr als das eines jüngeren Menschen.
Überhaupt leben in Österreich viele Menschen alleine. Hier gibt es viele Lebensmittel in Single-Packungen. Das macht mich traurig. Für mich ist Essen immer auch mit Gesellschaft verbunden. Ich mag es überhaupt nicht, alleine zu essen. (aufgezeichnet: ki)
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