Juchitán im Süden Mexikos ist nicht nur die Stadt der starken Frauen, sondern auch die Stadt der Feste. Fast an jedem Abend wird irgendwo ein Straßenzug abgesperrt und für ein Fest adaptiert. Als „Eintrittskarte“ nehmen die Männer einen Karton Bier mit, Corona oder Victoria – und werden dafür bis zum Ende des Festes im Morgengrauen mit kühlen Flaschen überschwemmt (die Frauen natürlich auch).
Bier wird heute in den letzten Winkeln der exotischsten Länder getrunken, und kaum ein Land, das nicht seine eigenen Brauereien hat. Und wenn es nicht unser gewohnter Gerstensaft ist, so stellt man eine Art Bier aus lokalen Pflanzen her: Reisbier in Südostasien, Hirsebier in Afrika, Maisbier in Südamerika.
Als Erste entdeckten die alten Sumerer vor etwa 6.000 Jahren den Gärungsprozess; mit Ninkasi hatten sie sogar eine eigene Bier-Göttin. Auch die Ägypter und Babylonier labten sich gerne am Bier. Der babylonische Reichsgründer Hammurabi sicherte seinen Untertagen eine Ration Bier täglich zu, seinen Hofdamen sogar drei Liter täglich. Nur für die Römer war dieser Lieblingstrank der Germanen ein abscheuliches Barbarengesöff.
Apropos Germanen: Die Deutschen waren ja jahrelang Weltmeister im Bier-Brauen und –Trinken. Heute rangieren sie hinter Tschechien und Irland auf Platz drei.
Ein Tipp für verkühlte Tage: Warm getrunken soll Bier die Erkältung lindern (Reklamationen bitte nicht an die Redaktion). Auf jeden Fall angenehmer ist es umgekehrt: zum Beispiel die Hitze Thailands mit einem kühlen Chang (Elefanten-) Bier zu kurieren.