Vor kurzem las ich einen interessanten Blog über Eignungstests für SchülerInnen, die Thailands „National Institute of Educational Testing Service“ vor einigen Jahren eingeführt hat. Zu den wichtigsten Fächern gehören unter anderem die thailändische Sprache, Sozialwissenschaften, Englisch, Mathematik und Gesundheitserziehung.
Demnach bestätigten diese Tests, dass es vor allem in Englisch, Mathematik und (Natur-)Wissenschaften düster aussieht mit den Leistungen der jungen Generation. Und in der Tat: Wie oft muss, auch bei Erwachsenen, der Taschenrechner herhalten, weil sie auch die einfachsten Summen nicht im Kopf errechnen können.
Klar ist aber auch, dass es mit dem Bildungssystem erheblich hapert. Die Kinder und Jugendlichen hier sind keineswegs dümmer als anderswo. Im Gegenteil: Viele haben großes Potenzial, sind wissbegierig und kreativ. Aber wie sollen sie sich von klein auf in einem System entfalten, das (kritisches) Nachfragen oder eigenständiges Denken nicht fördert?
Eine Testfrage der „Gesundheitserziehung“ an 17- bis 18-Jährige lautet: Was tun, wenn man ein sexuelles Bedürfnis verspürt? Die Multiple-Choice-Antworten dazu: A) ruft Freunde an und geht Fußball spielen, B) redet mit eurer Familie, C) versucht zu schlafen, D) geht mit jemandem vom anderen Geschlecht aus, E) ladet einen engen Freund / Freundin ein, um einen Film anzuschauen.
Von den peinlich anmutenden Antwortvorschlägen mal abgesehen: Was hat eine solche Frage mit „Gesundheitserziehung“ zu tun? Lächerlich mutet außerdem an, dass sich die Verantwortlichen obendrein noch uneins sind, wie denn nun die „richtige“ Antwort lautet …
Nicola Glass
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