Alle reden von Nachhaltigkeit, oft kritisch und manchmal respektlos („Worthure des Jahrzehnts“, siehe SWM 3/ 2009, Seite 33), also erlauben wir es uns auch einmal in eigener Sache. Sehr gerne weisen wir – wie soeben – auf eine frühere Südwind-Ausgabe hin. Das kommt dem Anspruch auf „nachhaltige“ Berichterstattung nahe.
Es ist noch relativ leicht, das Ergebnis von angekündigten Wahlen nachzureichen. Seltener jedoch findet man in Medien die spätere Richtigstellung von Einschätzungen oder Darstellungen, die sich nach Veröffentlichung als falsch erwiesen haben. Etwa die mysteriöse Ermordung des Anwalts Rodrigo Rosenberg am 10. Mai des Vorjahres in der Hauptstadt Guatemalas. In der Ausgabe 1-2/2010 hatten wir dann zu melden, dass nicht – wie ursprünglich gemutmaßt – der Präsident der Auftraggeber gewesen sei. Der Anwalt selbst, der unter psychischen Problemen litt, hatte seine Ermordung inszeniert. Zu diesem Ergebnis kam eine von der UNO beauftragte Untersuchungskommission. Nicht immer fällt die Korrektur einer Einschätzung so leicht wie in diesem Fall.
Die Südwind-Redaktion bemüht sich stets, die aufgegriffenen Themen auch später noch weiterzuverfolgen. Dabei ergeben sich spannende Entwicklungen, wenn etwa interessante InterviewpartnerInnen plötzlich prominent werden, Berichte politische Wirkung zeigen: Wenn zum Beispiel der Vizepräsident von Guatemala per Kurier-Post an die Südwind-Redaktion ein Schreiben weiterleitet, in dem er den Innen- und Justizminister auffordert, die lange verschleppten notwendigen Schritte zur Untersuchung der Ermordung von Pepe Méndez (siehe SWM 9/2009) einzuleiten.
Nachhaltig ist zu unserer großen Freude die LeserInnen-Blatt-Bindung beim Südwind-Magazin. Südwind-AbonnentInnen gehören zu den treuesten LeserInnen österreichweit. Wir hoffen, Ihnen noch lange spannende und anregende Lektüre liefern zu können.
Die Südwind-Redaktion