E-Mail ist im Redaktionsalltag unverzichtbar. Wir halten Kontakt mit unseren freien MitarbeiterInnen und AutorInnen, bestellen Artikel per E-Mail, schicken sie per E-Mail an unseren Grafiker. Auf diesem Weg reisen Fotos blitzschnell um die Welt. Auch der LeserInnenbrief auf Papier ist fast schon Geschichte. Mit den E-Mails kommt die unerwünschte E-Mail-Flut.
Jeder Informationsmüll wird im Zweifelsfalle zur Sicherheit einmal auch an alle, derer E-Mail-Adresse man habhaft werden kann, geschickt. Von Spam ganz zu schweigen. Nach jeder längeren Abwesenheit der angstvolle Blick in eine übervolle Mailbox. Es gilt, die Spreu vom Weizen zu trennen. Und beim Weizen gibt es dann noch die Juwelen, die wirklich persönlichen Botschaften, die an das Briefschreiben von früher erinnern. Mit dem Vorteil, dass sie fast in Echtzeit einen Eindruck von anderswo vermitteln.
So erwartete uns am ersten Arbeitstag nach dem 1. Mai ein E-Mail von unserem Grafiker Matthäus Zinner, „… und wo wart Ihr am 1. Mai?“(siehe Foto).
Er hatte gemeinsam mit Zigtausenden KubanerInnen in Havanna demonstriert. Eine, wie er betonte, ausgesprochen erfreuliche, allerdings eher zufällige Nebenwirkung des Reisetermins. Das symbolträchtige Datum wird von Reiseveranstaltern längst kommerziell verwertet.
Im Südwind-Magazin wird ab dieser Ausgabe in einer neuen Rubrik das besondere Flair einer persönlichen E-Mail vermittelt (siehe Seite 37): Geschickt werden uns die E-Mails von Menschen, die in Afrika, Asien oder Lateinamerika leben. Sie gewähren uns einen Einblick in ihr unmittelbares Lebensumfeld. Den Anfang in dieser Ausgabe macht Arno Krimmer, der seit 2003 in Indien lebt, wo er der erste ausländische Dozent am nationalen Institut für Film & Fernsehen in Pune war und nun als erster ausländischer Regisseur und Drehbuchautor in Bollywood arbeitet.
Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre
Die Südwind-Redaktion