Liebe Leserin, lieber Leser!
Die Redaktion freut sich besonders, wenn jemand mehr zu einer Südwind-Geschichte wissen will. So fragte vor kurzem eine Leserin an, warum denn in Turkmenistan Goldzähne verboten seien. In der April-Ausgabe hatte unser Korrespondent Peter Böhm vom zentralasiatischen Land und seinem schrulligen Despoten, dem „Turkmenbaschi“, berichtet.
Wir leiteten die Anfrage an Böhm ins derzeit krisengeschüttelte Usbekistan weiter. Hier seine Antwort:
„Im Juni 2004 traf sich der Baschi mit Studenten der Aschgabader Universität. Das Treffen wurde im Fernsehen übertragen. Ein Mädchen verlas die Begrüßungsansprache. Wie viele Frauen in Zentralasien hatte sie einige Goldzähne. Das wird in der Region als schön empfunden, und ist auch eine Gelegenheit seinen Wohlstand zu zeigen. Doch dem Baschi gefielen sie nicht: ‚Nimm es mir nicht übel, die goldenen Zähne sind sehr schön, aber euch, der Jugend, stehen weiße Zähne viel besser. Ich sage dies nicht nur euch, sondern allen jungen Menschen in Turkmenistan. Ihr seid so hübsch, wenn ihr noch eure eigenen Zähne habt.‘ Am nächsten Tag begannen die Angestellten der Universitäten an den Toren nach Studenten mit Goldzähnen zu suchen. Diejenigen, die welche hatten, wurden mit dem Hinweis weggeschickt, erst wieder zu kommen, wenn sie ihre Goldzähne gegen weiße umgetauscht hätten.“
Diese und andere Geschichten sind im Buch über Zentralasien zu lesen, an dem Böhm derzeit schreibt und das im August im Wiener Picus Verlag erscheinen wird.
Auf Grund einer Umstellung unserer Datenbank konnten kürzlich Südwind-AbonnentInnen im Internet nicht auf die aktuelle Ausgabe zugreifen. Die Störung wurde behoben, wir bitten herzlich um Entschuldigung.
Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen
die Südwind-Redaktion