Liebe Leserin, lieber Leser!
Wenn Sie uns fragen: alle Artikel einer SÜDWIND-Ausgabe sind lesenswert. Doch eines müssen wir zugeben: nicht alle lesen sich mit derselben Bequemlichkeit. Damit ist nicht die Lesbarkeit gemeint. Schließlich ist es unsere Aufgabe in der Redaktion, auch abstrakte Materie lesbar aufzubereiten.
In dieser Ausgabe möchten wir Sie besonders auf das Thema „Visionen zum Geld“ hinweisen. Seien Sie gefasst, dass diese Lektüre einige Annahmen ihres Denkens zum Thema Geld grundlegend in Frage stellt. Darunter die als Forderung so vertraute Möglichkeit einer Geld-Umverteilung von Reich nach Arm.
Auf diesen zehn Seiten werden auch Alternativen präsentiert – im Sinne einer nachhaltigen und gerechteren Wirtschaft. Das auf den ersten Blick unglaubliche Beispiel der Tauschkreise in Argentinien zeigt, was möglich ist.
Die gegenwärtige Globalisierungskritik setzt auch bei der „Denkbarkeit“ von Alternativen an. So lautet das Motto der Weltsozialforen: „Eine andere Welt ist möglich!“ (Das nächste findet übrigens im Jänner im indischen Mumbay statt).
Und so sehen wir das SÜDWIND-Magazin auch als ein Forum, in dem visionäre Diskurse Raum finden. Das gibt nicht nur Hoffnung angesichts einer stets kritisch zu betrachtenden Lage der Welt. Die Beschäftigung mit Visionen ist auch eine Art Grundlagenforschung des entwicklungspolitischen Denkens.
Manche von ihnen, anfangs vielleicht belächelt, finden sich irgendwann als formulierte politische Ziele wieder.