Das Saxophon ist ein vielseitiges Instrument. Adolph Sax stellte seine Erfindung bei der Weltausstellung in Paris vor, Hector Berlioz, der geniale Orchestrator, baute es sofort in seine symphonische Musik ein; Ravel verschaffte ihm im Bolero das vieleicht coolste Solo der Klassik-Geschichte; über den Jazz brauche ich wohl kein Wort zu verlieren; und in weltmusikalischer Hinsicht paart sich sein Ton freundlich mit Dudelsack, Akkordeon, Klarinetten und vielen anderen mehr. Bands wie Hamish Moore & Dick Lee (Schottland, CDs bei greentrax) oder natürlich die vielen vielen Blasmusiken aus Südosteuropa legen davon klingendes Zeugnis ab. Aus Norwegen kommt nun ein sax-bewehrtes Ensemble, das bereits fünf CDs gemacht hat; kaum eine davon ist international beachtet worden, höchste Zeit also für die Ankündigung: Hört UTLA!
Das sind drei Herren, die neben dem Tenorsax auch noch diverse Rinderhörner, die Hardanger Fiedel und Schlagwerk bedienen. Special Guest des Trios: Die Sängerin Berit Opheim. UTLAs Repertoire besteht aus traditionellen Tänzen wie Springar oder Hallingar, eigenen Kompositionen und freien Improvisationen sowie Volksliedern. Bezwingend etwa die Ballade von einer Gruppe norwegischer Outlaws, die auf offenem Meer treiben und, knapp vor dem Verhungern, auslosen, wer den andren als Notration dienen soll. Das Los trifft den Schiffer; er wird verspeist; das Wetter wird besser; man kann weiterfahren, doch die nun makaber Gesättigten fahren ohne Steuermann ins Nichts …
Der CD ist hoffentlich ein anderes Schicksal bestimmt, sie hat zwar noch keinen Österreich-Vertrieb, ist aber bestellbar.
(Utla: Song. NORCD 0351. 004722334144. www.norcd.com)
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