Die Auseinandersetzung um den Bau des Narmada-Staudamms hat einen neuen Höhepunkt erreicht. Der Bau selbst ist schon unwiderruflich beschlossene Wirklichkeit; gegenwärtig dreht es sich um die Entscheidung, die Staumauer von 110 auf 121 Meter zu erhöhen, ohne die betroffenen EinwohnerInnen korrekt zu entschädigen bzw. umzusiedeln.
Narmada-Aktivistin Medha Patkar trat Ende März in einen Hungerstreik und wurde daraufhin in ein Polizeispital zur Beobachtung gebracht. Daraufhin trat der Regierungschef von Gujarat, der für die Staumauer-Erhöhung ist, auch in einen – allerdings kurzen – Hungerstreik. Nachdem Bollywood-Star Aamir Khan sich mit Patkar solidarisiert hatte, wurden im ganzen Land Poster mit seinem Abbild verbrannt.
Das Oberste Gericht hatte vor einem Jahr entschieden, dass Staumauererhöhung und korrekte Umsiedlung im Gleichschritt erfolgen müssten.