Haben Sie sich schon einmal Gedanken gemacht, woher das Henna, das so viele weibliche Köpfe bei uns orange bis rotbraun erstrahlen lässt, überhaupt kommt? Und wie es hergestellt wird?
Der Henna-Strauch ist ein Busch oder kleiner Baum mit weit ausladenden Zweigen und kleinen spitzen Blättern. Diese werden an einem schattigen Ort getrocknet (Sonnenlicht würde den Farbstoff zerstören) und dann zermahlen – fertig ist das Henna-Pulver. Der Strauch wird in Nord- und Ostafrika sowie weiten Teilen Asiens angebaut. Oft ziert er auch die Innenhöfe und verströmt einen betörenden Duft, weshalb Henna auch in Parfums verwendet wird. Mohammed soll diesen Duft besonders geliebt haben.
Die Verwendung als Haarfärbemittel ist eine westliche Erfindung. In der hinduistischen und islamischen Welt wird das Henna vor allem zur Körperbemalung oder eben als Duftöl und Parfum verwendet, und das schon seit Jahrtausenden. In Ägypten wurden Mumien mit Henna-Bemalung gefunden.
Heute wird Henna zur Verzierung von Händen und Füßen bei Ereignissen wie Geburtstagen, Hochzeiten, Beschneidungen, Tod verwendet. Dahinter dürfte die Vorstellung stehen, dass Henna vor übel wollenden Kräften und vor dem „bösen Blick“ schütze.
Diese rituelle Funktion wird wohl auch am Ursprung des „Henna-Tages“ stehen, dem Pendant zum männlichen Polterabend in islamischen Kulturen. Am Tag vor der Hochzeit wird die Braut von Freundinnen geschmückt und mit Henna bemalt, dann wird gefeiert und Abschied genommen.