Die tödlichen Strategien der Tabakmultis
Verlag Horlemann, Bad Honnef 2004, 165 Seiten, EUR 10,20.
Das Buch zum SÜDWIND-Thema (siehe Seiten 27-36), das Buch zum international ausgezeichneten Film (von Peter Heller, 2003). Das dreiköpfige Autorenteam beschreibt den „Sumpf von Lügen, Betrug, Täuschung, Ausbeutung, moralischen und faktischen Verbrechen, in die die Tabakindustrie verwickelt ist“. Während in den Industrieländern der Tabakkonsum in Folge hoher Steuern und strenger Gesetze (Werbe- und Rauchverbote) dramatisch zurückgeht, werden Produktion und Konsum in die armen Länder des Südens verlagert.
Wenig bekannt ist die Umweltzerstörung durch Tabak. Diese hat Autor Waluye in seiner Heimat Tansania hautnah über Jahrzehnte akribisch verfolgt. So verpafft der Durchschnittsraucher in drei Monaten einen Tropenbaum. Doch die ökologischen Rauchopfer stehen im keinem Verhältnis zu den Profiten der Tabakbauern. Der Tabakanbau im Süden erfolge noch ähnlich wie im 17. Jahrhundert: als „kolonisatorische, wirtschaftliche Pioniertätigkeit, die ohne Rücksicht auf bestehende Ökosysteme mit Methoden der Sklavenarbeit – heute Vertragsarbeit – organisiert ist.“
Wenn es nicht schon so viele gesundheitliche Gründe gäbe, mit dem Rauchen aufzuhören: hier finden Sie Unterstützung auch aus entwicklungpolitischen Motiven.