Klimawandel und Tschad 3/2007
Gratulation zum Thema „Planet Ozean“ – und Gratulation zur langen Zusammenarbeit mit dem britischen „New Internationalist“. Überhaupt würde die Palette dieser Themenserie viele Sonderdrucke verdienen! Zumindest der Fakten-Teil „Wie der Mensch dem Ozean schadet“ müsste doch auch die sich nicht zuständig fühlenden binnenländischen ÖsterreicherInnen aufrütteln.
Andererseits kritisiert der Südwind-Leitartikel zu Recht, dass die Politik es den Konsumenten überlässt, die Karre der Klimaschutz-Verantwortung „aus dem Dreck zu ziehen“ und vor der Macht von Industrie und Wirtschaft in die Knie zu gehen.
Der Tschad/Sudan Artikel vom Peter Böhm ist einer der wenigen fundierten Beiträge, die vom ständigen Opfer/Täter-Schema in den Medien abweicht und auch die Rolle des Tschad einbringt. Je weniger ein Land allgemein bekannt ist, desto größeren Unsinn kann man in den Medien lesen, sehen und hören – das gilt auch für Sudan: Einer der besten Kenner der Region auch auf sudanesischer Seite ist Prof. Stefan Kröpelin von der Universität Köln. Seine Kritik an der Darfur-Berichterstattung zeigt auf, wie wieder einmal der „Katastrophenjournalismus“ blüht (der dafür ein größeres Spendenaufkommen bewirkt, so Kröpelin). Nicht im Südwind, daher zum Abschluss nochmals ein großes Lob.
Peter Schmidt
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