Die Südwind-Aktion in Ecuador hat in ganz Lateinamerika und darüber hinaus großes Aufsehen erregt. Eine nächste Aktion ist bereits in Planung.
In der letzten Ausgabe des Südwind-Magazins haben wir über eine neue Handlungsschiene des Vereins Südwind Entwicklungspolitik berichtet: spektakuläre Aktionen weltweit, um die internationale Öffentlichkeit auf systematische Verletzungen von Arbeits- und Menschenrechten aufmerksam zu machen. Die erste entsprechende Aktion fand kurz vor dem Valentinstag in Ecuador statt – und führte zu Reaktionen, die alle Erwartungen übertrafen.
Der Journalist Eduardo Tamayo von der Lateinamerikanischen Nachrichtenagentur ALAI schrieb einen langen Bericht über die Südwind-Aktion in Ecuador und davon ausgehend über die Produktionsbedingungen in der Blumenindustrie. Der Bericht wurde über das Netzwerk der seit 30 Jahren um den Aufbau einer alternativen Kommunikationsstruktur bemühten Agentur weltweit verbreitet. Von dieser Reportage ausgehend hat auch der deutsche, auf Lateinamerika spezialisierte Nachrichtendienst POONAL einen langen Artikel über die Aktion gebracht. Auch in den USA verbreiteten Agenturen die ALAI-Meldung.
Eine Folge dieser weltweiten, vor allem am amerikanischen Kontinent sehr intensiven Verbreitung war, dass in den Tagen nach der Aktion zahlreiche Solidaritätsbekundungen bei Südwind eintrafen. In erster Linie von sozialen Bewegungen und NGOs, wie der ecuadorianischen Umweltschutzbewegung „Acción Ecológica“, dem lateinamerikanischen Bildungsnetzwerk mit Schwerpunkt Frauen REPEM aus Uruguay, aber auch von der Jesuitengemeinde aus Nicaragua, der Gewerkschaft der Chemieprofessoren aus Saõ Paulo, der Mexikanischen Gesellschaft für Japanologie …
Patricia Ruiz, Stadträtin aus Quito, erklärte gegenüber Südwind, erst durch diese Aktion sei ihr bewusst geworden, dass in Ecuador selbst mehrere NGOs zum Thema Blumenindustrie arbeiten, und sie werde nun mit diesen in Verbindung treten. Selbst die mächtige CONAIE, die Föderation indigener Völker Ecuadors, wurde durch die Protestaktion angeregt, dieses Thema nun in ihre politische Agenda aufzunehmen, und richtete auf ihrer Homepage dafür einen eigenen Raum ein
(www.conaie.org).
A propos CONAIE: Am 13. März startete der Indígena-Verband landesweite Protestaktionen gegen die Politik von Übergangspräsident Alfredo Palacio. (Siehe auch Welt-Kurzmeldungen.) Leicht möglich, dass dieser bei Erscheinen dieser Ausgabe bereits geflüchtet ist wie sein Vorgänger Lucío Gutiérrez vor einem Jahr. Daran ist Südwind allerdings unbeteiligt.