Groove, Afropop und Tradition

Von Werner Leiss · · 2024/Jul-Aug

Zeitgenössischer Sound aus Kenia und der Elfenbeinküste. Dazu Historisches aus den beiden Kongos.

Nina Ogot ist Songwriterin und Gitarristin. Ihr letztes Album „Dala“ wurde mit europäischen Musikern eingespielt, das neue Werk „Ukumbu.KE“ in ihrer Heimatstadt Nairobi aufgenommen. Nina Ogot ist eine überzeugte Live-Performerin und so sollen nach Möglichkeit auch ihre Studio-Einspielungen klingen. Dominante Gitarren, groovende Percussions, dazu stimmige Bläsersätze und ihr leidenschaftlicher und wandlungsfähiger Gesang. Sie bezieht sich auf die diversen Wurzeln der modernen kenianischen Gesellschaft, indem sie verschiedene Elemente unterschiedlicher traditioneller Musik einfließen lässt. Zusammen mit westlichen Musikstilen wird ein neuer, melodischer, zeitgenössischer Sound geschaffen. Ogot singt ihre selbst komponierten Stücke in Suaheli sowie in ihrer Muttersprache Dholuo.

Künstlerische Bandbreite. Auch Dobet Gnahoré ist eine außergewöhnliche Sängerin und Songschreiberin, dazu Perkussionistin. Schon länger prägt sie den modernen Afropop-Sound der CÔte d’Ivoire mit. Auf der Bühne ist auch sie äußerst präsent und bekannt für ihre ausdrucksstarken Tänze. Nachdem sie einige Jahre in Frankreich gelebt hatte, kehrte Gnahoré in ihr Heimatland zurück, um sich von der Musik- und Kunstszene in Abidjan inspirieren zu lassen. Ihr neues Album „Zouzou“ enthält Stücke, die Widerstandsfähigkeit und die Kraft der Gemeinschaft zum Thema haben.

Von Ufer zu Ufer. Das für die gründliche historische Aufarbeitung afrikanischer Musik bekannte Label Analog Africa bringt nun das Doppel-Album „Congo Funk! – Sound Madness From The Shores Of The Mighty Congo River (Kinshasa​/​Brazzaville 1969​-​1982)“ heraus. Das Team hat sich auf zwei Reisen nach Kinshasa begeben und eine führte nach Brazzaville. Rund 2.000 Songs wurden gesichtet, 14 davon unter dem Gesichtspunkt ausgewählt, möglichst alle Facetten zu präsentieren. Kinshasa, die Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, wird von vielen als das musikalische Zentrum Afrikas angesehen, als die Stadt, die so wichtige Bands wie African Jazz, O.K. Jazz und African Fiesta hervorgebracht hat. Brazzaville, die Hauptstadt der Republik Kongo, spielte ebenfalls eine große Rolle. Sie brachte nicht nur Bands wie Les Bantous de la Capital hervor, sondern sorgte insbesondere mit den spritzigen Sendern von Radio Brazzaville dafür, dass der spezielle Klang der kongolesischen Rumba bis weit über die Grenzen hinaus zu hören war und dadurch die E-Gitarre zu einem der wichtigsten Instrumente des Kontinents wurde.

Werner Leiss ist Musikkritiker des Südwind-Magazins und Redakteur des Concerto, Österreichs Musikmagazin für Jazz, Blues und Worldmusic.

Basic

Berichte aus aller Welt: Lesen Sie das Südwind-Magazin in Print und Online!

  • 6 Ausgaben pro Jahr als Print-Ausgabe und/oder E-Paper
  • 48 Seiten mit 12-seitigem Themenschwerpunkt pro Ausgabe
  • 12 x "Extrablatt" direkt in Ihr E-Mail-Postfach
  • voller Online-Zugang inkl. Archiv
ab € 25 /Jahr
Abo Abschließen
Förder

Mit einem Förder-Abo finanzieren Sie den ermäßigten Abo-Tarif und ermöglichen so den Zugang zum Südwind-Magazin für mehr Menschen.

Jedes Förder-Abo ist automatisch ein Kombi-Abo.

84 /Jahr
Abo Abschließen
Soli

Mit einem Solidaritäts-Abo unterstützen Sie unabhängigen Qualitätsjournalismus!

Jedes Soli-Abo ist automatisch ein Kombi-Abo.

168 /Jahr
Abo Abschließen