Das weltweite Wasserproblem steht im Mittelpunkt des neuen UNDP-Berichts.
Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) veröffentlichte im November den Bericht über die menschliche Entwicklung 2006 mit dem Titel „Nicht nur eine Frage des Mangels: Macht, Armut und die globale Wasserkrise“. Hauptursache der globalen Wasserkrise ist, laut dem Bericht, nicht so sehr der Mangel an Wasser. Viel mehr seien ungenügendes Management und mangelnde Effizienz in der Wasserversorgung ausschlaggebend. Zudem sei dieses Gut offensichtlich ungerecht verteilt: BewohnerInnen von Nairobis Elendsvierteln etwa zahlen für Wasser fünf- bis zehnmal höhere Preise als reiche BewohnerInnen derselben Stadt. Aber auch Menschen in den ärmsten Bezirken Manilas zahlen für Wasser mehr als EinwohnerInnen von New York oder Paris.
Aus dem statistischen Teil des Berichts mit dem Index für menschliche Entwicklung (HDI) geht hervor, dass die Kluft zwischen den reichsten und ärmsten Ländern wächst. Gerade in Afrika südlich der Sahara stockt die menschliche Entwicklung wegen der starken Auswirkungen von Aids auf die Lebenserwartung, einer der drei den Index bestimmenden Faktoren.
Die Lebenserwartung in diesen Ländern ist heute niedriger als vor 30 Jahren. An der Spitze der HDI-Rangliste steht Norwegen, Schlusslicht ist Niger. Von den 31 Ländern am unteren Ende der Rangliste liegen 28 Länder in Afrika südlich der Sahara. Österreich steht an 14. Stelle. Der diesjährige Bericht berücksichtigt als neues Kriterium auch die Disparitäten zwischen den verschiedenen Einkommensgruppen innerhalb der einzelnen Länder.
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