Aus dem Spanischen von Sabine Girsberger. Unionsverlag, Zürich 2006, 264 Seiten, EUR 19,90
Das Buch enthält vier Kriminalgeschichten aus dem Grenzgebiet von Mexiko und den USA.
Miguel Ángel Mogado lebt als Anwalt in Mexiko City. Er engagiert sich besonders für die Menschenrechte. Immer wieder zieht es ihn in seine Geburtsstadt Mexicali an der Nordgrenze von Mexiko, wo er mit verschiedenen kriminalistischen Untersuchungen konfrontiert wird. Einmal ist es eine Witwe, die nach ihrem verschwundenen Mann suchen lässt. Dann ist es ein Schreiner, der wissen will, weshalb sein Vater vor 40 Jahren nach einem angeblichen Drogendeal spurlos verschwunden ist. Oder das unerklärliche Verschwinden von Kindern empört die Bevölkerung und soll endlich aufgeklärt werden. Und zuletzt entdeckt der Anwalt selbst bei einer Hilfsaktion für Flüchtlinge im berüchtigten Wüstengebiet der Laguna Salada einen vergrabenen Schädel. In allen Fällen arbeitet der Anwalt als Detektiv wie ein Archäologe, der Schicht um Schicht aufdeckt und ans Tageslicht bringt. Was zum Vorschein kommt, sind Drogenhandel, Spielsucht, gefälschte Identitäten, Organhandel, Geheimniskrämerei der Geheimdienste und vielfältige Flüchtlingsschicksale. Zum Glück findet Mogado überall Helfer und Helferinnen, die ihn bei seinem Einsatz für Gerechtigkeit unterstützen.
Der Autor, 1958 geboren, war ursprünglich Chirurg, lehrt heute Kommunikationswissenschaft und arbeitet als Schriftsteller. Und er weiß, wovon er schreibt, ist er doch selbst im Norden Mexikos aufgewachsen und ein Kenner der politischen und sozialen Situation dieser Region. Er gibt mit seinen Geschichten einen packenden Eindruck vom Leben an der Grenze zwischen USA und Mexiko, zwischen Gringos und Indios, zwischen Unrecht und Recht, zwischen Gewalt und Ohnmacht, zwischen Armut und Reichtum, zwischen Traum und Wirklichkeit.