Mitte Oktober übergab der Internationale Verband der Gèlèdè aus Benin eine Gèlèdè-Maske an das Museum für Völkerkunde in Wien. Die Trommelklänge zur Zeremonie hallten zu später Stunde vom Jagdplateau der Neuen Burg bis zum Eingangsbereich der Nationalbibliothek.
VertreterInnen des westafrikanischen Yoruba-Volks gastierten mit ihrem Tanzritual erstmals in Wien. Anlass war eine internationale Konferenz über den Stellenwert des immateriellen Kulturerbes im Zeitalter der Globalisierung (siehe auch Standpunkt S. 26). Das Gèlèdè-Maskenritual wird seit mehr als einem Jahrhundert von den Yoruba in Togo, Benin und Nigeria praktiziert. Die Ausführenden sind Männer, Frauen spielen jedoch eine wichtige Rolle. Die Teilnehmenden feiern etwa eine Ernte, versuchen aber auch Dürren oder Krankheiten damit zu bannen. 2001 erkannte die UNESCO Gèlèdè als Meisterwerk des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit an.