Die UN-Sondergeneralversammlung „Peking+5“ tagte Anfang Juni in New York.
Nach mühsamen, zum Teil lähmenden Verhandlungen wurde nach einer durchverhandelten Nacht frühmorgens schließlich doch das Abschlussdokument angenommen. Als kleinsten gemeinsamen Nenner einigten sich die Delegierten zumindest auf den einen Punkt, nämlich nicht die Pekinger Zielsetzungen aufzuweichen. In den Bereichen Gewalt, Frauenhandel und Auswirkungen von HIV/AIDS wurden Fortschritte gemacht. Aufgrund des Widerstands von konservativen und fundamentalistischen Ländern wurden jedoch Themen wie Schwangerschaftsabbruch, sexuelle Rechte und sexuelle Orientierung nicht in den Text aufgenommen.
Im Bereich Wirtschaft werden negative und positive Auswirkungen der Globalisierung auf Frauen festgestellt. Eine gleiche Mitbestimmung von Frauen in der Makroökonomie wird eingefordert. Diesen Verhandlungspunkt betreffend vertraten Länder des Nordens beinhart ihre Interessen und verhinderten eine starke Verankerung von ökonomischen Menschenrechten für Frauen.
Parallel zu den offiziellen Verhandlungen, versuchten NGOs den Verhandlungsverlauf zu beeinflussen. Tausende Frauen waren als Lobbyisten aktiv, nahmen an Workshops teil, nutzten die Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch, zur Vernetzung und zum Entwickeln von Strategien – quer über alle kulturellen, ethnischen und nationalen Grenzen hinweg. „Wir werden nicht umkehren. Wir werden weiterhin für die Realisierung von wirtschaftlicher Gerechtigkeit und Menschenrechte für alle Frauen in all ihrer Verschiedenheit kämpfen“, so Charlotte Bunch vom „Center for Women’s Global Leadership“.
Angela King, UN-Sonderbeauftrage für Frauen, resümiert: „Es war die Sache absolut wert. Ich weiß, dass all jene Millionen Frauen, die diesen Prozess verfolgt haben, sich bestärkt fühlen und etwas zur Unterstützung in ihrem Kampf um Gleichberechtigung erhalten haben.“
Die Autorin ist Soziologin und Mitarbeiterin der Südwind Agentur. Sie nahm an den UN-Konferenzen in Peking und New York teil.
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