Eine neue Initiative will Flüchtlingen in WGs ein Zuhause bieten. Umgekehrt heißen Flüchtlinge in magdas Hotel Wien-BesucherInnen willkommen.
Warum können geflüchtete Menschen in Österreich nicht einfach in WGs oder anderen privaten Wohnsituationen wohnen statt in Massenunterkünften? Das fragten sich engagierte Menschen aus Wien, Oberösterreich und der Steiermark und starteten nach deutschem Vorbild das Projekt „Flüchtlinge Willkommen“. „Wir finden, dass geflüchtete Menschen nicht durch Massenunterkünfte stigmatisiert und ausgegrenzt werden sollten, sondern dass wir ihnen einen warmen Empfang bieten und den Anschluss hier erleichtern sollten“, sagt Sarah Wolf vom ehrenamtlichen InitiatorInnen-Team. Ziel sei eine andere Willkommenskultur in Österreich. Im Moment steht das Team von „Flüchtlinge Willkommen“ noch ganz am Anfang. WGs, die ihre Pforten für Menschen anderer Herkunft öffnen möchten, werden eifrig gesucht; finanzielle Spenden und jegliche andere Form der Unterstützung sind erwünscht. „Wir sind gerade dabei, genaue Möglichkeiten zur Finanzierung der Mieten auszuloten. Auch wie die Zusammenarbeit mit den österreichischen Behörden aussehen wird, sollte bald geklärt sein“, so Wolf. Wer möchte, kann sich aber ab sofort anmelden und voraussichtlich schon bald eine neue Mitbewohnerin oder einen neuen Mitbewohner begrüßen.
Flüchtlinge als GastgeberInnen – das ist das Konzept von magdas Hotel, einem „Social Business“ der Caritas Wien, das am 14. Februar am Wiener Prater seine Tore öffnet. Das Hotel mit 80 Doppelzimmern, Apartments und Suiten wurde in einem ehemaligen Caritas Senioren- und Pflegehaus errichtet.
magdas Hotel wird von Profis der Hotellerie gemeinsam mit Flüchtlingen aus verschiedenen Ländern geführt werden. Anerkannten Flüchtlingen und AsylwerberInnen, deren Zugang zum Arbeitsmarkt limitiert ist, soll so eine Chance geboten werden, ihre Fähigkeiten und Talente unter Beweis zu stellen. In einem Trakt des Gebäudes werden außerdem unbegleitete minderjährige Flüchtlinge leben, Tür an Tür mit TouristInnen aus aller Welt. Das gesamte Erdgeschoss soll ein Ort der Begegnung werden, mit Lounge, Café, Bibliothek und Garten. Dort sind Lesungen, Filmabende, Ausstellungen und Podiumsdiskussionen geplant. Unterstützen kann man das Projekt zum Beispiel durch den Kauf von Hotelgutscheinen.
Berichte aus aller Welt: Lesen Sie das Südwind-Magazin in Print und Online!
Mit einem Förder-Abo finanzieren Sie den ermäßigten Abo-Tarif und ermöglichen so den Zugang zum Südwind-Magazin für mehr Menschen.
Jedes Förder-Abo ist automatisch ein Kombi-Abo.
Mit einem Solidaritäts-Abo unterstützen Sie unabhängigen Qualitätsjournalismus!
Jedes Soli-Abo ist automatisch ein Kombi-Abo.