Pro Jahr werden allein in der Nordsee eine Million Tonnen Meerestiere als unbrauchbarer „Müll“ wieder ins Meer zurück geworfen. Die Umweltschutzorganisation WWF macht mit einem Bericht auf diese zerstörerische Praxis beim Fischfang aufmerksam. So werden für jedes Kilo Seezunge, das in den Verkauf kommt, bis zu sechs Kilo Meerestiere entsorgt. Kabeljaue, die als Beifang ins Netz gingen, wurden weggeworfen, weil die zu ihrem Schutz bestimmten Fangquoten ausgeschöpft waren.
Der WWF fordert die EU auf, ein europaweites „Wegwerf-Verbot“ für Fischereien durchzusetzen. Jeder gefangene Fisch soll an Land gebracht und mit den Fangquoten verrechnet werden. Zugleich sollten Fischer verpflichtet werden, bessere Fangtechniken einzusetzen. In einigen Fischereien könnte der Beifang damit um bis zu 90 Prozent reduziert werden.
Eine von der EU-Kommission angekündigte Gesetzesinitiative gegen die Wegwerf-Praxis wurde kürzlich von der mächtigen Fischereilobby einiger Mitgliedsländer torpediert.