Leserbrief Weltladen 12/2005
Ich weiß nicht, welchen Beweggrund (Auftrag?) Karl Helmreich hat, mittels eines Leserbriefes die Weltläden zu diffamieren. Wollte er nur seine Frage beantwortet haben, hätte er einfach eineN MitarbeiterIn eines Weltladens befragt und erfahren, dass in Weltläden zu den empfohlenen Verkaufspreisen der Händler wie EZA und Eine Welt Handel verkauft wird.
Das Südwind-Magazin ist auf alle Fälle die falsche Adresse und dass Karl Helmreich diesen Weg für eine einfache Frage wählte, macht ihn mir suspekt. Er verschweigt auch, ob „sein“ Kilo Vollrohrzucker im normalen Geschäft (=Supermarkt?) fair gehandelt wurde oder ob es ein so genanntes Lockangebot war. So haben meine Recherchen in Supermärkten ergeben, dass diese ein Produkt herausstellen, z. B. Merida-Orangensaft statt 1,65 um 1,30 Euro, die übrigen EZA-Produkte aber zu dem empfohlenen Verkaufspreis anbieten. Der gewünschten Preisgestaltung Karl Helmreichs zu folgen hieße das Ende des Fairen Handels, denn noch immer müssen wegen der nicht rosigen Ertragslage viele MitarbeiterInnen unentgeltlich in den Läden arbeiten.
Handel, auch und vor allem der faire, sollte auf gegenseitigem Ertrag beruhen. Unsere ProduzentInnen erhalten keine unterstützenden Spenden, sondern für ihre qualitativ guten Produkte einen fairen Preis. Um diesen gewährleisten zu können, beuten sich bei uns engagierte Menschen selbst aus, natürlich freiwillig und, typisch, vor allem Frauen. Apropos Zuckerpreis: Karl Helmreich hat hoffentlich die Diskussion um dessen Zustandekommen in den letzten Wochen mitverfolgt.
Rudi Lindorfer
Südwind-Buchwelt
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