David gegen Goliath
Weltverbesserung mit dem Einkaufskorb? Das wird tatsächlich tagtäglich von immer mehr KonsumentInnen versucht und ist ein probates Mittel gegen das Ohnmachtsgefühl angesichts der Ungerechtigkeit in der Welt. Die Lebensbedingungen von Tausenden ProduzentInnen in den Staaten des Südens haben sich durch diese Art von Handelskontakten mit dem Norden spürbar verbessert.
Der Faire Handel stellt zwar die herrschenden Weltmarktbeziehungen in Frage, versteht sich selbst als Alternative dazu, agiert aber auf eben diesem Weltmarkt. Das ist nur einer der Widersprüche, die auf den folgenden Seiten zur Sprache kommen. Nur den ersten Teil der Texte habe wir von unserer Partnerzeitschrift New Internationalist übernommen. Denn im Bereich Fairer Handel tut sich in Österreich erstaunlich viel, das wir Ihnen nicht vorenthalten möchten. Wir wollen Ihnen einen Blick hinter die Kulissen ermöglichen; die Vorgeschichte sozusagen, die dazu geführt hat, daß heute fair gehandelter Kaffee im Supermarkt und kubanischer Rum im Weltladen zu erstehen sind. Dabei geht es auch darum, welche Erfahrungen gemacht und wie sie verarbeitet worden sind.
Es gibt einige ideologische Streitpunkte im Fairen Handel. Idealismus uind Professionalisierung stehen sich manchmal gegenseitig im Wege. Und wer sich mit den Mächtigen (z.B. Supermarktketten) einläßt, dem droht die Gefahr der Vereinnahmung. Ein wahrhaft spannendes Thema, denn der Erfolg dabei ist in einem Grad meßbar, wie sonst bei wohl kaum einem entwicklungpolitischen Projekt. Laut EU-Parlament hat sich der Faire Handel als „effizienteste Art der Entwicklungsförderung erwiesen“. Und dies fast ausschließlich als private Inittiative. In Österreich erhält er keine nennenswerten Subventionen. Wie sich der Faire Handel im Rahmen der immer stärker globalisierten Wirtschaft entwickelt, darüber kann man nur spekulieren. Im Bereich der Entwicklungspolitik ist ihm eine vielversprechende Zukunft sicher.
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