Übersetzt von Werner Petermann. Hammer Verlag, Wuppertal 2007. 131 Seiten, € 12,40
Joseph Lemasolai Lekuton, der in zwei unterschiedlichen Kulturen aufwuchs, erzählt die Geschichte seiner Kindheit und Jugend. Er gehört dem Volk der Ariaal an, nomadische Viehzüchter in Kenia. Hier, mitten in Afrika, wächst Joseph auf und verbringt seinen Alltag mit den Rindern, die den wertvollsten Besitz seiner Familie darstellen. Er erlebt Abenteuer mit seinen Freunden, erfährt die Angst vor dem kneifenden Mann und wird durch den Initiationsritus schließlich zum Mann.
Als sein älterer Bruder nicht in die Grundschule gehen mag, besucht Lemasolai diese und macht somit einen großen Schritt in Richtung Amerika. Die Schule wird von christlichen Missionaren geleitet, und so erhält Lemasolai – dies ist sein Massai-Name – den Namen Joseph. Analog zu diesen beiden Namen verbindet Lemasolai in sich zwei Traditionen: das Leben mit seinem Stamm und seine „westliche“ Ausbildung. Nach dem Abschluss der Grundschule wechselt er auf die höhere Schule Kabarak, wo er durch ein Fußballspiel Kenias (damaligen) Präsidenten Daniel arap Moi als Sponsor gewinnt. Schließlich endet das Buch mit seinem Ankommen in den Vereinigten Staaten an der St. Lawrence University. Heute unterrichtet der Autor an der Langley School, von der er jeden Sommer eine Gruppe SchülerInnen nach Kenia mitnimmt, um sie seinem Volk vorzustellen. Er lebt abwechselnd in Kenia und den USA.
Heiter und beschwinglich erzählt Lekuton die einzelnen Passagen aus seinem Leben, die oftmals lustig – besonders seine „Vorurteile“ Amerika gegenüber – und doch ganz anders wirken. Obgleich dieses Buch „jungen“ Leuten gewidmet ist, stellt es ein Lesevergnügen für jede Altersgruppe dar. Voller Lebens- und Tatkraft regt es zur Freude an und zur Bewunderung eines solchen Mannes, der sein Leben lang seine beiden Traditionen miteinander in Verbindung hält. Denn die Botschaft dieses Buches lautet, dass man alles erreichen kann, was man wirklich will.
Im Magazin of the Harvard Graduate School of Education ist ein interessanter Artikel über den Autor erschienen:
www.gse.harvard.edu/news_events/ed/ 2007/winter/features/lekuton.html