Nullen Zählen ist keine neue Form der Politikbeobachtung, sondern Redaktionsarbeit.
Neuerdings gibt es im Supermarktregal neben der Buchstaben- auch die Zahlensuppe. Zu spät zum Üben für die bereits erwachsene Redaktion, die sich nun schon zum zweiten Mal um drei Nullen geirrt hat.
Bei der letzten Ausgabe haben wir uns noch auf Freud rausgeredet (Wunschdenken), der uns den Auslandskatastrophenfonds auf 20 Milliarden Euro (statt Millionen) aufstocken ließ. Das zweite Danebenhauen um drei Nullen damit zu rechtfertigen, erscheint uns unredlich – auch wenn es durchaus erfreulich wäre, betrüge die weltweite Gesamtverschuldung nur ein Tausendstel von der tatsächlichen, wie wir in der letzten Südwind-Ausgabe in der Grafik auf Seite 17 behauptet haben.
Weil es sich hier um eine Meinungsseite handelt: Ich finde es gemein, dass eine Billion auf deutsch 1.000 Milliarden sind, im Englischen jedoch eine Milliarde – nullenmäßig. Die deutsche Billion (zwölf Nullen) ist übrigens eine englische Trillion.
So viele Nullen sind einfach schwer zu verkraften.
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