Lamuv Verlag, Göttingen 1999. 350 Seiten, öS 291,-
Rigoberta erwähnt, dass sie in ihrem ersten Lebensbericht, aufgezeichnet in der schlimmsten Phase des Krieges gegen die guatemaltekische Bevölkerung, mit Rücksicht auf gefährdete Personen und politische Prozesse verschiedene Ereignisse in ihrem Leben selbst zensieren musste. Diese Beschränkung fällt nunmehr weg, und so kann die heute berühmteste Frau Guatemalas ausführlich über ihre Kindheit in dem kleinen Dorf Chimel sprechen, über ihre Familie, die Zeit der furchtbaren Repression, über ihren Bezug zur Erde und zur Natur, ihre Bemühungen in den Korridoren der UN-Menschenrechtskommission in Genf und New York, die Verleihung des Nobelpreises …
Die „Enkelin der Maya“ stellt aber auch immer wieder philosophische Überlegungen auf dem Hintergrund des indianischen Natur- und Selbstverständnisses an. Es ist auch ihre erklärte Absicht, mit diesem Buch ihre indianischen „Brüder und Schwestern“ dazu anzuregen, selbst ihre Geschichte aufzuzeichnen.
Der ebenfalls vom Maya-Volk der Quiché stammende Schriftsteller Humberto Ak’abal (siehe in diesem Heft S. 42/43) schreibt im Vorwort: „Bei diesem Bericht entsteht der Eindruck, als ob man nicht lese, sondern zuhöre.“ Und diese Form der Lektüre sei auch empfohlen: stilles Zuhören, wenn Rigoberta Menchú von ihrem Leben und ihren Erfahrungen erzählt, als würde sie im Kreise ihrer Familie am Herdfeuer sitzen.
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