Riverboat Records, Vertrieb Lotus
Emanuel Jal ist ein ehemaliger sudanesischer Kindersoldat, der mit dreizehn Jahren von der Hilfsaktivistin Emma McCune aus seinem Schicksal befreit wurde. Hollywood hat sich die Verfilmung dieser Lebensgeschichte längst gesichert und Nicole Kidman soll die englische Adoptivmama geben. Nun ja, Tatsache ist, dass der Süd-Sudanese Emanuel Jal seit der Nr. 1 Single „Gua“ in Kenia nun in ganz Afrika ein zu recht gefeierter Rap-Star ist, als Friedensaktivist bei verschiedenen Projekten wie beim Live8-Konzert mitwirkt und nun auch mit der nordsudanesischen Musikerlegende Abdel Gadir Salim vorliegende CD aufgenommen hat.
Der brisanten und symbolhaften Bedeutung dieser Zusammenarbeit tragen die in Nuer, Arabisch und Englisch abwechselnd von beiden Musikern vorgetragenen Texte Rechnung. Um möglichst dauerhaften Frieden im Sudan geht es hier natürlich hauptsächlich. Musikalisch unterscheiden sich die Stücke des Hip Hoppers Jal von den traditionellen nordsudanesischen Kompositionen des Oud-Meisters Salim allerdings zu sehr, um eine stimmige Einheit zu erreichen. Das war in diesem Fall aber sicher auch nicht beabsichtigt. So bekommen Sie halt zweierlei Musik, allerdings jeweils hochwertig, von zwei Kulturen aus einem Land auf einer CD vorgesetzt. Das schadet in diesem Fall nichts. Außerdem geht es hier ja definitiv um mehr als nur Musik.