Eine psychedelische Welt

Von Redaktion · · 2016/07

Farbenfrohe und bewusstseinserweiternde Reisen durch Afrika, Lateinamerika und Asien.

Die frühen Pink Floyd mit Syd Barrett, die Beatles, die Rolling Stones und viele mehr haben in den 1960ern ihre psychedelischen Spuren hinterlassen. Gut, es war eine bewusstseinserweiternde Phase, diverse Drogen wie LSD und Meskalin spielten eine nicht unwesentliche Rolle. Allerdings waren es insbesondere auch die fortgeschrittenen technischen Möglichkeiten, die die Entstehung eines entsprechenden Sounds erst ermöglichten. Dieser bestand aus Rückkoppelungs- und Echoeffekten, Loops, Verzerrungen mit der Fuzzbox und Geschwindigkeitsmanipulationen.

Indien und Kambodscha. Aber nicht nur in Europa und Nordamerika ging ein gewaltiger Ruck durch die Musiklandschaft. Als sich das Thema dort allmählich erschöpfte, ging es in anderen Teilen der Welt kreativ weiter. War für westliche MusikerInnen Indien ein erstrebenswertes Reiseziel, um mit einer Sitar im Gepäck zurückzukehren und damit die eigene Musik anzureichern, entwickelte sich dort zunehmend eine interessante DIY-Szene. Ein Klassiker aus dieser Zeit ist „Dancing Drums“ von Ananda Shankar. Aber auch in Bollywood konnte an diesem Trend nicht vorbei gegangen werden. Von den musikalischen Aktivitäten in Kambodscha blieb wegen der roten Khmer praktisch nichts übrig. Eine CD widmet sich ausschließlich der psychedelischen Musik in diesem Land.

Afrika. Auch in vielen afrikanischen Ländern wurden traditionelle Rhythmen mit Rock, Funk und Soul samt psychedelischen Elementen angereichert. Veteranen wie Ebo Taylor und das Orchestre Poly-Rythmo, sowie vielleicht nicht ganz so Bekannte wie Viktor Uwaifo und Balla Et Ses Balladins vereint eine groovige Zusammenstellung.

Lateinamerika. Selbstverständlich eignen sich auch Samba, Salsa, Cumbia und eine Reihe weiterer Latin-Stile für eine erfrischende Prise psychedelischer Verfremdung. Die Zugänge mögen äußerst unterschiedlich sein, das Resultat kann sich jedoch immer hören lassen.

Sicher ist, dass das Aufkommen psychedelischer Elemente überall einen starken kreativen Impuls ausgelöst hat und zur Weiterentwicklung lateinamerikanischer Musik wesentlich beigetragen hat.

Revival. Psychedelische Revivals hat es immer wieder gegeben. Gerade auch heute wieder, 50 Jahre später, existiert eine kreative Szene. So beinhalten diese Alben, die als CDs und in limitierten Ausgaben auch als Vinyl erhältlich sind, nicht nur Aufnahmen aus den 1960ern und 1970ern, sondern spannen einen Bogen bis ins 21. Jahrhundert. Gegenwärtig sind neun thematisch geordnete Einzeltitel und ein bunt gemischter Sampler erhältlich.

Nähere Informationen sind unter www.worldmusic.net/psychedelic abrufbar. Im Österreichvertrieb von Lotus.

www.lotusrecords.at

Werner Leiss ist Musikkritiker des Südwind-Magazins und Redakteur des „Concerto“, Österreichs Musikmagazin für Jazz, Blues und Worldmusic.

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