Mitte der 1990er Jahre versorgte das staatliche Wasserversorgungswerk MWSS nur zwei Drittel der damals etwa zehn Millionen BewohnerInnen von Groß-Manila mit Wasser; Cholerafälle und Durchfallserkrankungen hatten dramatisch zugenommen.
1997 wurde die Versorgung öffentlich ausgeschrieben und das Stadtgebiet in zwei Zonen geteilt. Für den Westteil gewann Maynilad Water die Konzession; ein Konsortium des französischen Suez-Konzerns und der philippinischen Elite-Familie Lopez, für den Osten Manila Water, bestehend aus United Utilities (GB), Bechtel (USA) und einem ebenfalls steinreichen nationalen Familienunternehmen, Ayala.
Die Privatisierung der Ver- und Entsorgung 1997 brachte zunächst eine starke Verbesserung des Services; etwa zwei Millionen Menschen wurden neu an das Netz angeschlossen. Doch mangels fehlender Wartung und Investitionen verschlechterte sich der Betrieb nach einigen Jahren wieder. Nachdem die staatliche Regulierungsbehörde eine Preiserhöhung im gewünschten Ausmaß nicht akzeptierte, erklärte Maynilad im Dezember 2002, aus dem Vertrag wieder aussteigen zu wollen – und klagte den Staat vor dem WTO-Schiedsgericht für Investitionsstreitigkeiten auf 303 Mio. US-Dollar Schadenersatz. Im vergangenen November entschied das Gericht jedoch, dass Maynilad seine Pflichten aus dem Vertrag einhalten müsse, und gestand der MWSS rund 128 Mio. Dollar an Konzessionsgebühren zu.
Eine ausführliche Analyse der Erfahrungen mit der Wasserprivatisierung von Manila findet sich auf www.menschen-recht-wasser.de/downloads/3_1_2_hintergrund-beispiel-manila.pdf