Von: Bianca Kern
Betreff: Reggae
Liebe Redaktion,
schon zum zweiten Mal verbringe ich nun einige Monate im Rahmen meines Studiums in Jamaika. Anfangs dachte ich wie viele, dass an jeder Ecke Reggae gespielt wird, und die Mehrheit der Menschen Marihuana raucht. Die meisten meiner Bekannten aber machen das gar nicht und sind nicht sehr in die Reggae-Szene involviert.
Reggae ist aus einer Widerstandsbewegung entstanden und war lange Zeit in vielen Teilen der Gesellschaft sogar eher verpönt. Vielleicht, weil ein Großteil der Gesellschaft christlich ist? Ich habe einmal gehört, dass es auf der Insel weltweit die meisten Kirchen pro Quadratkilometer geben soll – aber auch die meisten Rum-Bars.
Einmal war ich auf einer Art Betriebsausflug. Bevor wir die Musik des DJs sowie das Buffet genießen konnten, wurden wir in einem großen Kreis gebeten und alle stimmten in einen gospelartigen Chor ein. Danach legte der DJ international bekannte Reggae- und Dancehall-Hits auf. Viele konnten mitsingen.
Ich habe den Eindruck, dass die JamaikanerInnen heute schon stolz auf Reggae sind, immerhin ist er eine Art Markenzeichen, das die Insel auf der ganzen Welt bekannt gemacht hat. Außerdem hat die Musikindustrie viele KünstlerInnen hervorgebracht, einige davon aus prekären Verhältnissen. Diese geben in Armut lebenden Menschen hier die Hoffnung, dass man aus einer aussichtslos scheinenden Situation ausbrechen kann.
Liebe Grüße, Bianca
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