Von: Rike Rochowanski
Betreff: Das kreative Tiflis
Liebe Redaktion,
seit Dezember lebe und arbeite ich in Georgiens Hauptstadt Tiflis. Das Land ist etwas kleiner als Österreich, aber sehr vielfältig. Das durchschnittliche Monatseinkommen liegt zwischen 100 und 400 Euro pro Monat. Für viele reicht der Lohn nicht aus, um sich ausgewogen zu ernähren oder sich die Dinge des täglichen Bedarfs leisten zu können. Die Menschen gleichen diesen Mangel teils durch ihre hohe Kreativität aus. Kein Auto, das nicht auch noch das 20. Mal repariert werden kann, kein Wasserschaden, der nicht in Eigenregie wieder behoben wird.
Die Kulturszene in Tiflis brummt: Unzählige Graffitis schmücken Tiflis‘ marode Gebäude. Die regelmäßigen Kleider-, Schmuck- und Designmärkte in der Fabrika, einer revitalisierten Fabrik, zeugen von Stilsicherheit und solidem Handwerk.
Für uns ein Vorteil: Mit Nino Haratischwili (Buchempfehlung „Das 8. Leben“) und weiteren aktuellen LiteratInnen gibt es einige, die auf Deutsch schreiben.
Im Bereich Musik verfügen zeitgenössische KünstlerInnen über einen reichen Fundus an Traditionellem, das sie auf ihre Weise modern interpretieren. Auch die Filmszene ist höchst lebendig. Neue Filme sind nicht immer leichte Kost, aber sehenswert: z.B. „Die langen, hellen Tage“ und „Corn Island“.
Liebe Grüße aus diesem kontrastreichen Land,
Rike
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