Indien, Titelgeschichte SWM 5/11
„Damodar meets Danube“ – eine Aktion, um die Flüsse und ihr Ökosystem und die dort lebenden Menschen zu schützen.
Im Maiheft berichteten wir über die von FIAN Österreich organisierte Aktion auf der Donau, bei der AktivistInnen der indischen Karanpura-Kampagne Wasser aus ihrem heimischen Fluss Damodar in unseren Strom gossen. Diese von Mühlviertler Donauliedern und indischen Flussgesängen begleitete „Verschwisterung“ stand unter dem Motto „Zwei Flüsse – ein Leben“. Die Kampagne setzt sich zum Ziel, die indische Regierung zu einer Einstellung des zerstörerischen Kohleabbaus im Karanpura-Tal im Bundesstaat Jharkhand zu bringen.
Nach der Rückkehr der indischen Gäste Bulu Imam und der beiden Künstlerinnen der Tribal Women Artists Cooperative, Philomina Tirkey und Elizabeth Bara, folgte der zweite Teil der Aktion. Sie hatten eine Flasche Donauwasser in ihre Heimat mitgenommen. Mitte Mai wird in Indien das „Buddha Purnima“-Fest begangen, eine Feier zur Wiederkehr des Tages der Geburt, der Erleuchtung und des Eintritts ins Nirwana des Siddharta Gautama.
Die AktivistenInnen der Karanpura-Kampagne und von FIAN Indien nutzten diesen Anlass auf ihre Weise, um die Aufmerksamkeit der Welt auf die schädlichen Auswirkungen des Kohletagbaus hinzuweisen. In einer rituellen Zeremonie gossen sie das Donauwasser in die Damodar, die sich nach ihrer Reise durch Jharkhand und Westbengalen in den Indischen Ozean ergießt.
„Indem wir diese zwei Flüsse verbinden, möchten wir auf die Universalität der Menschenrechte und des fundamentalen Rechts auf Nahrung aufmerksam machen und auch auf die zentrale Bedeutung der Flüsse und ihrer Ufer für die Entwicklung von Leben und Kultur, seit Urzeiten und bis heute. Die Donau und die Damodar weisen erstaunliche paläo-archäologische Ähnlichkeiten auf“, erklärte Bulu Imam bei der Zeremonie zum Wassertausch.
Die Aktion erreichte ein erstaunliches Medienecho: Die regionale Ausgabe der „Times of India“, der größten englischsprachigen Tageszeitung des Landes, brachte einen ausführlichen Bericht unter dem Titel „Damodar meets Danube“ – mit einem Foto von der Schiffsreise auf der Donau, das auch im Mai-Südwind auf Seite 14 abgebildet war!
Als das Donauwasser in einer mit Tagetes-Blumen verzierten Holzschüssel der Damodar übergeben wurde, versprachen die AktivistInnen der Karanpura-Kampagne, die Bewegung voranzutreiben und den Fluss und sein Ökosystem zu schützen. Sowohl in Indien als auch in Europa werden derzeit Unterschriften gesammelt, um den Protest gegen die Kohlegruben an den Ministerpräsidenten Manmohan Singh sowie den Umwelt- und Außenminister der Republik Indien heranzutragen.
Die Aktion kann durch eine Unterschrift auf www.fian.at/assets/FIANPetitionKusumTola.pdf unterstützt werden.
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