Die Redaktion empfiehlt: Kobuk klopft ab

Von Richard Solder · · 2023/Mai-Jun

Ein ehrenamtlich organisierter Medienwatchblog verrichtet Arbeit, die in Österreich derzeit sehr wichtig ist.

Skandale, Chats, Korruption – und mitten drin Medien: Die vergangenen Jahre zeigen, wie verfilzt einige Politiker:innen und manche Medien in Österreich sind. Das jüngste Beispiel aus der Rubrik Inserate: Nach Aussagen des Ex-Spitzenbeamten Thomas Schmid geriet die Gratiszeitung Heute in Erklärungsnot.

Das alles offenbart, wie wichtig es hierzulande ist, Politik und Medien auf die Finger zu schauen. Ein Projekt, das das seit Jahren sehr engagiert macht, ist Kobuk.at. Der Medienwatchblog deckt Fehler und Falschmeldungen auf.

Die Autor:innen prüfen Aussagen und Berichte durch Recherche und Medieninhaltsanalysen auf deren Richtigkeit – zuletzt etwa rund um das Inseratenthema, Verschwörungstheorien oder auch rund um die Kampagne der Bild-Zeitung gegen den deutschen Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck.

Qualtinger lässt grüßen. Kobuk ist ein ehrenamtliches Projekt, das in einer FH-Lehrveranstaltung des ORF-Journalisten Yilmaz Gülüm verankert ist. Immer wieder kommen die Beiträge und Inhalte von FH-Studierenden. Der Medienwatchblog ist werbefrei und unabhängig – und daher auf Unterstützung angewiesen, etwa durch Spenden.

Der Name der Plattform hat übrigens mit dem großen Künstler und Autor Helmut Qualtinger (1928-1986) zu tun. Qualtinger testete immer wieder Medien bzw. führte Redaktionen gekonnt an der Nase herum. In einer Aktion erfand er den Inuit-Dichter Kobuk und kündigte einen Wien-Besuch desselben an. Ohne zu checken, ob Kobuk wirklich existiert, fanden sich Reporter:innen für die vermeintliche Ankunft des Dichters am Wiener Westbahnhof ein. Aus dem Zug stieg Qualtinger.

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