Wenn wir vom „shopping for a better world“ sprechen, denken wir vor allem an den Einkauf von sozialgerecht hergestellten und gehandelten Waren aus Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas. Fairer Handel hat sich dafür quasi als Markenbezeichnung etabliert, egal, ob wir im Weltladen eine Bambusschale aus Vietnam kaufen oder in einer Spar-Filiale ein Päckchen Regio-Kaffee mit dem Fairtrade-Siegel.
Wir haben uns in diesem Schwerpunkt-Thema auf diese Variante des Handel(n)s für eine bessere Welt konzentriert. Der Anlass – 30 Jahre Fairer Handel in Österreich – schien uns doch bemerkenswert zu sein. Der Einfluss, den wir als VerbraucherInnen auf die Wirtschaft und Umwelt nehmen können, ist aber viel größer. Es gibt sie, die Macht des Einkaufskorbs.
Denken wir an den großen Bereich ökologisch und gentechnikfrei hergestellter Nahrungsmittel. Die Bio-Landwirtschaft gedeiht auch in unseren Breiten langfristig am wirkungsvollsten durch den Kauf ihrer Produkte.
Mit dem Umstieg auf Ökostrom fördern wir die Produktion erneuerbarer Energie. Die Anlage von Geld in „grüne“ Investments ist eine weitere Möglichkeit, bewusst einen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit zu tun. Auch bei Urlaub und Reisen können wir auf Sozial- und Umweltverträglichkeit achten.
Leider sind die Alternativen bei Textilien noch nicht sehr weit gediehen. Das fair gehandelte T-Shirt und die sozial- und umweltverträglich produzierten Jeans lassen noch auf sich warten. Hier braucht es offensichtlich noch mehr Druck von Seiten der KonsumentInnen.
Keinesfalls soll mit diesen Vorschlägen einem Mehr an Konsum das Wort geredet werden. Oft genug ist weniger mehr: weniger Fleisch essen (der Vorschlag, das Soja aus Brasilien den Menschen dort zu überlassen und es nicht unseren Tieren zu verfüttern, ist irgendwie aus der Mode gekommen); sparsamer Umgang mit Wasser und Strom; bewusste Benutzung des Autos, statt Wegwerfen wenn möglich Reparatur kaputter Geräte.
Und vielleicht können wir unsere Freude an diversen Erzeugnissen aus der Welt des High-Tech etwas länger kultivieren und auch über den ersten Jahrestag hinaus mit „neuen“ Modellen zufrieden sein.