Tote sind buchstäblich der Stoff, aus dem Teresa Margolles ihre Werke schafft. Die mexikanische Künstlerin mit einem Diplom in Gerichtsmedizin ist seit September als Stipendiatin in Krems zu Gast. In bisherigen Ausstellungen etwa im Frankfurter Museum für Moderne Kunst erwarteten die BesucherInnen schillernde Seifenblasen aus Wasser, mit dem Tote in Leichenhäusern Mexico Citys gewaschen worden waren. In ihren Installationen verwendet sie Fäden, die nach dem Vernähen obduzierter Ermordeter übrig blieben, schmutzige Hemden verunglückter Kinder oder Papier, in Wasser getränkt, in dem Leichen nach der Autopsie gewaschen wurden. Eine Auseinandersetzung mit den Spuren, die namenlose Tote hinterlassen.
Die Factory in der Kunsthalle Krems zeigt von 5. Oktober bis 15. Februar eine Ausstellung der Künstlerin, die sie vor Ort kreiert hat.