Nicholas D. Kristof, Sheryl WuDunn
Aus dem Englischen von Karl Heinz Siber und Grete Osterwald. Beck Verlag, München 2010, 359 Seiten, € 20,60
In vierzehn Kapiteln beschreibt das Autorenduo, beide sind als international renommierte Journalisten tätig und mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet, unterschiedliche Frauenschicksale und zeigt gesellschaftliche Diskriminierung von Frauen durch sexuelle Gewalt, fehlende medizinische Versorgung sowie unzureichende finanzielle Unterstützung auf. Anhand der Porträts einzelner Frauen beleuchten sie u.a. die Themen Müttersterblichkeit, moderne Sklaverei, Prostitution sowie Gewalt und verbinden auf diese Weise allgemeine Fakten mit Individuen. Sie wählten diese Darstellungsweise, da statistisch erwiesen ist, dass das Aufzählen von reinen Daten LeserInnen eher abstumpft, während Einzelschicksale Handlungsimpulse auslösen können. Doch die Konzeption dieses Buches überzeugt vor allem durch seine Protagonistinnen.
In Pakistan wählte Mukhtar nach einer Vergewaltigung statt des gesellschaftlich geforderten Selbstmords einen anderen Weg: Sie zeigte die Täter an, die verhaftet wurden, und erhielt von Präsident Musharraf eine Entschädigung, die sie in den Bau von Schulen investierte. Meena musste in Indien als Zwangsprostituierte arbeiten, gebar während dieser Zeit zwei Kinder, die die Bordell-Matriarchin gefangen hielt, konnte jedoch fliehen und eine eigene Familie gründen. Beide Kinder mussten ebenso im Bordell arbeiten, bis ihnen die Flucht zur Mutter gelang. Edna Adnan schaffte es als erstes somalisches Mädchen zum Studium nach Großbritannien – sie wurde die erste qualifizierte Hebamme und Krankenschwester ihres Landes. Ihre privilegierte Stellung als Funktionärin der UN-Weltgesundheitsorganisation gab sie jedoch auf, um ihren Traum einer eigenen Klinik durchzusetzen.
Diese drei Schicksale sind nur einige Beispiele aus einem äußerst informationsreichen Buch, die aufzeigen, welche starken Leistungen Frauen tagtäglich schaffen.
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