Entgegen allen Prognosen ging das Wahlbündnis um die Kongresspartei, die „United Progressive Alliance“ (UPA), als klarer Sieger aus den Wahlen hervor, die von Mitte April bis Mitte Mai abgehalten wurden. Sie wird im Lok Sabha, dem indischen Unterhaus, von den 543 Abgeordneten 262 stellen; die „National Democratic Alliance“ mit der Hindu-Partei BJP kam nur auf 157 Sitze. 131 Mandate sind für Mitglieder niederer Kasten und Angehörige indigener Völker reserviert.
Schwere Verluste erlitt die Linksfront der Kommunisten, aber auch die Partei der Dalit-Politikerin Mayawati. Es wird damit gerechnet, dass Premier Manmohan Singh auch die neue Regierung führen, im Stillen jedoch die Machtübergabe an den 38-jährigen Rahul Gandhi vorbereiten wird. Dieser ist Generalsekretär der Kongresspartei, deren Präsidentin seine Mutter, die aus Italien stammende Sonia Gandhi ist. Sein Vater Rajiv fiel genau so wie Großmutter Indira (die Tochter von Jawaharlal Nehru, dem ersten Regierungschef des unabhängigen Indien) einem Attentat zum Opfer.