Wie schon der Untertitel erkennen lässt, handelt es sich um kein Konkurrenzunternehmen zur „Bunten Illustrierten“, die dem voyeuristischen Kleinbürgertum einen Blick in das Privatleben von Königshäusern und Schlagerstars verspricht. Die „Bunte Zeitung“, die wir hier vorstellen, wurde kürzlich in Wien als Vierteljahreszeitschrift von MigrantInnen und ÖsterreicherInnen gegründet, die Migranten, Asylantinnen und Flüchtlingen ein Forum zur Artikulierung ihrer Interessen, ihrer Erfahrungen und auch ihrer Forderungen bietet. Und auch eine kleine matierielle Hilfe. Die Zeitschrift, die in einer Auflage von 15.000 Stück erscheint, wird vor allem im Straßenverkauf vertrieben; 15 Schilling des Erlöses gehören der Verkäuferin, dem Verkäufer.
Im Redaktionsteam sitzen MitarbeiterInnen aus Afrika, der Türkei, Ex-Jugoslawien und ein Lateinamerikaner; inländische AutorInnen müssen sich mit einem Anteil von 25% zufrieden geben. Die erste Nummer stand unter dem Thema „Politische Partizipation von MigrantInnen“, wobei nahe liegenderweise auch die Politik der neuen Regierung unter die Lupe genommen wird. An Themen wird es der Zeitschrift in der nächsten Zeit wohl nicht mangeln …
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