Faire Martkwirtschaft 4/2006
Kurz und bündig gesagt: Der Global Marshall Plan mit ökosozialer Marktwirtschaft ist reine Theorie, es sind derzeit keine praxisbezogenen Anwendungsbeispiele erkennbar. In Kenntnis der Problematik der Entwicklungszusammenarbeit gebe ich der Idee Recht, dass nach 45 Jahren nicht ausreichende Arbeit geleistet wurde und in der Entwicklungszusammenarbeit neue Schritte gesetzt werden müssen. Nur ist das Argument, dass es mit mehr Geld besser geht, nicht schlüssig. Nichteffiziente Praktiken mit höheren Summen auszustatten hat nie bessere Ergebnisse gebracht. D.h. Ausbildung und Sozialarbeit ohne wirtschaftlichen lokalen, steuerbedienten Selbsterhalt der Systeme sind auf Dauer nicht funktionsfähig. Hier kann der GMP keine aus der ökosozialen Marktwirtschaft praktischen Beispiele oder Hinweise geben. Ein Hinterfragen des Ziels der Tätigkeit des GMP ist notwendig – wem nützt diese Tätigkeit?
Die „Global Initiative“ des ehemaligen amerikanischen Präsidenten Bill Clinton geht in eine ähnliche Richtung. Die Frage erhebt sich, als sich Clinton und Dr. Fischler noch im Amt befanden, warum haben sie nicht schon damals jene Schritte gesetzt, welche sie heute für notwendig erachten? Sicher können beide mit Spendengeldern Bücher schreiben lassen und Veranstaltungen initiieren, was aber fehlt, ist der Hinweis auf funktionierende Zellen dieser ökosozialen Marktwirtschaft.
Leider scheint Entwicklungszusammenarbeit immer mehr zu einer Spielwiese von ausgedienten Politikern und Künstlern, deren Ruhm verblasst ist, zu werden. Keine Berichte und Bücher oder Symposien sondern die Bilanzen der Betriebe aus der ökosozialen Marktwirtschaft zählen. Nur damit kann man die Welt verändern und die Armut verringern.
Gerhard Karpiniec
2361 Laxenburg