Wangari Maathai, Gründerin des Green Belt Movements in Kenia, erhält den Friedensnobelpreis.
SÜDWIND-LeserInnen ist sie schon seit 1999 ein Begriff. Damals war Wangari Maathai als eine von 60 TrägerInnen des „Alternativen Nobelpreises“ in Salzburg zu Gast, die sich vor Publikum über Alternativen zur Globalisierung austauschten. Maathai damals: „Was wir tun, ist recht einfach – wir ermutigen die Leute, Bäume zu pflanzen, denn das können alle.“(s. SWM 7/1999, S. 6-9). Fünf Jahre später ist zum „Alternativen Nobelpreis“ der „echte“ gekommen. Die Gründerin des Green Belt Movements sitzt mittlerweile als Vize-Umweltministerin in Kenias Regierung.
Maathais Lebensweg ist eine Ansammlung von „firsts“: Die erste Frau Kenias mit einem Lehrstuhl an der Universität, die einzige Grün-Politikerin Afrikas mit einem Regierungsamt, die erste afrikanische Frau, die den Friedensnobelpreis erhält. Eine von 18 Frauen unter 222 Parlamentsmitgliedern, musste Maathai bei ihrer Angelobung 2002 feststellen, dass Männer der Parlamentswache ihre Gefängniswärter von früher waren. Als eine, die sich zu Zeiten von Präsident arap Moi öffentlich gegen Korruption, Abholzung und Menschenrechtsverletzungen geäußert hat, ist die geschiedene Biologin und Aktivistin Vorbild und Schrecken für viele: „Du bist wie Wangari“ bekommen kenianische Mädchen zu hören, wenn sie laut ihre Meinung sagen.
1977 gründete Maathai das Green Belt Movement, heute eine Bewegung mit mehr als 100.000 Mitgliedern, beinahe ausschließlich Frauen, die seither 30 Millionen Bäume gepflanzt haben und sich darüber hinaus für Erziehung, Familienplanung und Demokratie einsetzen.