Das Wirtschaftswachstum in China sei „der Dynamo für die globalen Zellstoff- und Papiermärkte“, sagt Erkki Varis, Vorstandschef des finnischen Papierherstellers Botnia. Von 2008 an sollen 30 Prozent der in Fray Bentos hergestellten Zellulose nach China gehen. 10 Prozent will der Konzern nach Nordamerika, den Rest nach Europa exportieren.
In Österreich gehören die Papierfabrik in Steyrermühl sowie das Papier- und Zellulosewerk in Hallein den Botnia-Gesellschaftern UPM bzw. M-Real. Über seine finnische Tochter Andritz Oy liefert der steirische Technologiekonzern Andritz die gesamten Prozessausrüstungen und Systeme für die Botnia-Fabrik in Fray Bentos. Der Auftragswert beträgt über 200 Millionen Euro, fast ein Viertel der geschätzten Baukosten.
Nach Ansicht von Kritikern wie Julia Cóccaro geht der Papierverbrauch in den Industriestaaten auf Kosten der Natur von Ländern wie Uruguay oder Brasilien: „Jeder Uruguayer verbraucht jährlich 40 Kilo Papier, jeder Deutsche 230“, sagt die Umweltaktivistin. 90 Prozent der Weltproduktion gehe in Werbung und Verpackungsmaterial.