Es gibt Menschen, die behaupten, wir besäßen einfach zu viel, um glücklich zu sein, und verweisen auf andere Weltregionen: Die Menschen dort seien „arm, aber glücklich“. Solche Aussagen entspringen reinem Zynismus. Trotz Armut, würde ich meinen, haben sich viele eine Fröhlichkeit bewahrt, die aus anderen Quellen als dem Besitz gespeist wird. Armut ist aber mit Sicherheit keine gute Ausgangsbasis für ein glückliches Leben. Die Befriedigung grundlegender Bedürfnisse wie Essen, Wohnen, Kleidung, Bildung ist ein besserer Grundstein, ebenso Selbstbestimmung und Wahlmöglichkeiten.
Wie treffen sich also „glückliches Leben“ und „geglücktes Leben“? Wir wissen, wie die Geschichte mit „Hans im Glück“ ausgeht. Da kommen wir der Sache näher. „Jeder ist seines Glückes Schmied.“ Wir werden im Leben an irgendeinen Platz gestellt – mehr oder weniger schicksalhaft. Was machen wir mit dem, was uns begegnet? Darauf kommt es doch an. Und je nach dem, wie wir unserem Schicksal begegnen, wird unser Leben glücken oder nicht – werden wir später vielleicht auf ein „geglücktes Leben“ zurückblicken – ein Leben, das dennoch kein durchwegs glückliches gewesen sein muss.
„Geglücktes Leben“ also nur als Bilanz? Sie liegt im Wort drin. Ich kann es aber auch als Vision verstehen: Was soll mir in meinem Leben auf jeden Fall gelingen? Worauf möchte ich einmal zurückblicken? Was soll bleiben?
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